Event

Dienstag 03.06.2008

re-enactments

Mediale Wirklichkeitsinszenierungen als künstlerische Praxis

Mit Projekten von David Forster, Oscar De Franco, Alessandro
Kiss, Martin Kunz, Tyler Mangold, Thomas Meier, Elisabeth
Schürch, Christoph Stähli und Markus Ullrich
Mentorierung: Felix Stephan Huber und Niki Schawalder

Studierende der Zürcher Hochschule der Künste (Abteilung Mediale Künste) zeigen ihre
Semesterarbeiten in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung.

Mediale Wirklichkeitsinszenierungen als künstlerische Praxis

Als Re-enactment bezeichnet man die (historisch) korrekte Nachstellung oder
Wiederaufführung vergangener gesellschaftlich relevanter Ereignisse. In der
zeitgenössischen Kunst (vor allem im Film, der Medienkunst und Performance) findet sich in
den letzten Jahren immer häufiger das Re-enactment als künstlerische Strategie.
Künstlerische Re-enactments sind keine affirmative Bestätigung der Vergangenheit, sondern
vielmehr Befragungen der Gegenwart mittels des Rückgriffs auf historische Ereignisse, die
sich dem kollektiven Gedächtnis unwiderruflich eingeschrieben haben. Da Geschichte und
Erinnerung selten auf direkter Anschauung beruhen, sondern vielmehr medial vermittelt
sind, sind diese Re-enactments auch künstlerische Hinterfragungen medialer Bilder.
Im Hauptstudiumsprojekt haben die Studierenden ein selbstgewähltes Ereignis reinszeniert
und die Bedeutung dieses Re-enactments hinsichtlich der Konstruktion von Wirklichkeit
hinterfragt. Wie wird (kollektive) Erinnerung konstruiert? Dürfen wir unseren eigenen
Erinnerungen und Erfahrungen glauben oder ist unsere Erinnnerung bereits durch die
mediale Vermittlung beeinflusst?
vmk.zhdk.ch/php/public.php?item=222&year=2008