Vinko Globokar - Ein szenisches Portrait des ensemble tzara

Event

Samstag 11.02.2012

Vinko Globokar - Ein szenisches Portrait des ensemble tzara

Samstag, 11. Februar 2012, 20:30 Uhr

Vinko Globokar - Ein szenisches Portrait des ensemble tzara
"par une forêt de symboles"

Sandra Knecht, Regie
Sonoe Kato, Gesang
Murat Cevik, Flöte
Martin Sonderegger, Klarinette
Christoph Luchsinger, Trompete
Ai Yamamura, Klavier
Christina Aiko Mayer, Violine
Geneviève Camenisch, Viola
Moritz Müllenbach, Violoncello
Sebastian Hofmann, Schlagzeug

Das ensemble TZARA setzt mit der Kurztournée "par une forêt de symboles" Akzente im Schaffen des slowenischen Komponisten Vinko Globokar (*1934) und bewegt sich in verschiedenen Epochen seines Werkes. Das Konzept besteht aber nicht nur darin, eine faszinierende Vielseitigkeit aufzuzeigen, vielmehr dreht sich die Aufführung um Szenisches und Gestisches. «Miniatur-Melodramen» haben in dieser aussergewöhnlichen Konzertgestaltung einen besonderen Stellenwert, was gerade auch den optischen Aspekt der Aufführungen unterstreichen wird. Die Rolle eines klassisch agierenden Ensembles wird hinterfragt, wobei vermehrt performativ wirkende Situationen in den Vordergrund rücken. Um dem performativen Aspekt der Kompositionen gerecht zu werden, hat das ensemble TZARA die erfahrene Theaterregisseurin Sandra Knecht engagiert.

Eintritt 20.- / 30.-


?corporel für einen Schlagzeuger (1985)

Substitution Anonyme für sechs Instrumentalisten (2007)

Correspondences für vier Solisten (1969)

Par une Forêt de Symboles für sechs Musiker ad libitum (1986)

Drei Kammermusikstücke und zwei Solostücke bilden den Rahmen der Konzertabende. Wie so viele von Globokars Werken, gibt das Stück Par une Forêt de Symboles (1986) die Besetzung nur ungefähr vor. Im Vordergrund stehen Alltagssituationen, innere Zustände, die Gedanken und Erinnerungen der Musiker. Die Komposition lässt einen breiten Interpretationsspielraum, wodurch das Konzert unwillkürlich einen sehr persönlichen Charakter entwickelt und damit eine der grossen Stärken von Globokars Schaffen widerspiegelt. Was sich in der Titelkomposition bereits andeutet, steht bei dem Solostück ?corporel (1984) der Körper im Fokus. Globokar thematisiert hier unkonventionelle Einsatzmöglichkeiten des Schlagzeugs. Der menschliche Körper wird dabei zum Instrument umfunktioniert, während in Monolith der Flötist zum –teils simultanen- Multiinstrumentalisten zwischen Piccolo, Bassflöte und Stimmkünstler werden muss.

Die Ensemblestücke Correspondences und Substitution Anonyme wiederum lenken das Augenmerk auf die Dynamik zwischen den Musikern. In Letzterem wird die Möglichkeit der Improvisation zum Ausweg aus der Monotonie kompositorischer Vorschreibungen, auf den Pfad kollektiver Fortentwicklung. Vom Komponisten fest vorgegebene Abläufe stehen bei Correspondences im Wechsel mit solchen, die die Musiker untereinander abgesprochenen haben und Abschnitten kontrollierter Improvisation.

Das ensemble TZARA und Sandra Knecht entfalten im Rahmen dieses Programms ihre Sicht auf zentrale Schaffenspfeiler eines Komponisten, der die Entwicklung der Themen Improvisation und Konzertsituation im 20. Jahrhundert wie wenige andere vorangetrieben hat.

Das von jungen Musikern 2007 gegründete ensemble TZARA funktioniert als Pool, um Kammermusikkonzerte kleiner und variabler Besetzungen bis zu mittleren Kammerorchester- Projekten mit Einbezug eines Dirigenten gestalten zu können.

[www.ensembletzara.ch]