Event

Freitag 18.10.2013

Sori 2: Unak

Fr, 18. Oktober 2013, 20.30 Uhr,

Konzert:

Sori 2: Unak

Zeitgenössische Werke von Byungdong Paik, Klaus Huber
und Younghi Pagh-Paan. Uraufführungen von Junghae Lee und Denis Schuler

Ensembles
Korean Music Project & Ensemble Phoenix, Basel

Unak präsentiert Werke zeitgenössischer Komponierender aus Korea und Europa auf dem Programm, die für traditionelles koreanisches und europäisches Instrumentarium geschrieben wurden. Aus diesem Anlass werden sich das Ensemble des Korean Music Project und das Ensemble Phoenix Basel zu einem Klangkörper vereinen. Die Versuche, die beiden Welten auf eine Bühne zu bringen, um dadurch eine Begegnung der besonderen Art zu kreieren, werden in diesem Konzertprojekt in ganz eigener Weise dargestellt - sei es harmonisch, sei es problematisch, sei es dialektisch, sei es, um Konflikte zu lösen oder Annäherungen einzugehen.

CHF 25 / 15 (ermässigt)

Ensemble Phoenix Basel
Flöte: Christoph Bösch
Klarinette: Toshiko Sakakibara
Gitarre: Maurizio Grandinetti
Harfe: Consuelo Giulianelli
Schlagzeug: Daniel Stalder
Akkordeon: Jürg Luchsinger
Viola :Jessica Rona
Kontrabass: Aleksander Gabrys
Leitung: Jürg Henneberger

Ensemble des KOREAN MUSIC PROJECT
Gesang: Ahn Yiho
Piri (Koreanisches Doppelrohrblattinstrument): Gamin
Daegum (Bambus-Querflöte): Yoo Hong
Haegeum (Kniegeige): Yang Haejin
Gayageum (koreanische Zither): Park Yiseul
Janggu & Buk (koreanische Trommeln): Choi Sori


Programm:

Byungdong Paik (*1936): Unak (1997/2013, Uraufführung der Version für gemischtes Ensemble, Bearbeitung: Junghae Lee)
für Piri, Daegum, Gayageum, Koreanische Perkussion, Flöte, Schlagzeug, Akkordeon, Gitarre, Harfe, Kontrabass, ca. 7'

Younghi Pagh-Paan (*1945): Hangsang V (2012, Europäische Erstaufführung)
für Altflöte, Gitarre und Buk (Koreanische Trommel), ca. 11'

Junghae Lee (*1964): sorimori (2013, Uraufführung)
für Gesang, Piri, Daegum, Gayageum, Haegeum, Koreanische Perkussion, Flöte, Klarinette, Schlagzeug, E-Gitarre, Harfe, Viola, Kontrabass, ca. 11'

Denis Schuler (*1970): Ek Balam (2013, Uraufführung)
für Piri, Daegum, Gayageum, Koreanische Perkussion, Kontrabassklarinette, Schlagzeug, Harfe, Viola, Kontrabass, ca. 8'

Klaus Huber (*1924): Ein Hauch von Unzeit III (1972)
für sechs Instrumente, Aufführung mit koreanischem und europäischem Instrumentarium (Flöte, Gitarre, Kontrabass, Saengwhang, Gayageum, Haegeum), ca.16'

Biografien

Ensemble des KOREAN MUSIC PROJECT
Im Jahr 2005 gründete Sngkn Kim das KOREAN MUSIC PROJECT, um die koreanischen Musik und die Kultur des Landes in ihrer ganzen Breite zu fördern und ihr kreatives Potential auszuloten. In erster Linie zielt das Projekt auf eine Erweiterung der Vielfalt des traditionellen und modernen musikalischen Repertoires. Die intensive Zusammenarbeit mit Komponisten und Künstlern aus Korea und dem Ausland sind ein wichtiger Bestandteil des Engagements.
Das Ensemble des KOREAN MUSIC PROJECT repräsentiert die Inhalte des Projekts im Rahmen von hoch stehenden Aufführungen, die traditionelle und moderne Musik gegenüberstellen und verbinden. Die Ensemblemitglieder sind junge Musikerinnen und Musiker, die sowohl in der traditionellen als auch der modernen Aufführungspraxis bewandert sind.
Seit seiner Gründung hat das Ensemble zahlreiche Aufführungen im In- und Ausland bestritten, unter anderem im Korean Traditional Performing Arts Center, am Tongyeong International Music Festival, in Deutschland, Frankreich und Belgien.

ENSEMBLE PHŒNIX BASEL
Das ENSEMBLE PHŒNIX BASEL ist eine Gruppe von bis zu 25 Musikerinnen und Musikern, die sich gezielt für zeitgenössische Musik einsetzen. Das Ensemble wurde 1998 von Jürg Henneberger und einigen Kernmitgliedern gegründet und hat sich seither innerhalb kürzester Zeit mit zahlreichen Eigenproduktionen in der Schweiz profiliert und hervorragende Rezensionen erhalten.

Das Ensemble gastiert regelmässig in verschiedenen zeitgenössischen Musik- und Tanztheater-Produktionen am Theater Basel und tritt an wichtigen internationalen Festivals für zeitgenössische Musik auf. Seit 2002 «ensemble in residence» mit eigenem Proberaum und einer eigenen Konzertreihe im Gare du Nord, Bahnhof für Neue Musik in Basel.
Neben der weltweiten Konzerttätigkeit steht immer auch die Realisation von eigenen Konzerten im Zentrum des Interesses. Hier wie dort sucht das Ensemble die Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit renommierten, aber auch jungen, noch wenig bekannten Komponierenden unserer Zeit auf regionaler und internationaler Ebene. Zahlreiche Uraufführungen sowie eine Vorliebe für experimentell-gattungsübergreifende Werke prägen das Programm.

Hoo Nam Seelmann
Die Journalistin Hoo Nam Seelmann wurde in Südkorea geboren und verbrachte dort ihre Kindheit und Jugendzeit. Es folgten ein Studium der Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken/Deutschland und die Promotion über Georg Wilhelm Friedrich Hegels Geschichtsphilosophie. Hoo Nam Seelmann war wissenschaftliche Assistentin bei Prof. Karl-Heinz Ilting und ist Mitherausgeberin verschiedener Hegel-Editionen. Sie publizierte zudem diverse Aufsätze über Korea und Ostasien. Hoo Nam Seelmann siedelte 1995 in die Schweiz über und arbeitet seither als Übersetzerin, freie Journalistin und Publizistin. Seit 1996 erschienen zahlreiche Veröffentlichungen in der Neuen Zürcher Zeitung.

Junghae Lee (*1964)
Die Koreanerin Junghae Lee wurde 1964 in Tokio geboren. Nach ihrem Schulabschluss in Korea studierte sie Komposition an der Seoul National University bei Byungdong Paik. Ab 1991 studierte sie in der Fachklasse des Elektronischen Studios der Musikhochschule Basel Komposition mit Schwerpunkt Elektronische Musik sowie Cembalo und Basso Continuo an der Schola Cantorum Basiliensis. Daneben besuchte sie Meisterkurse bei Isang Yun und Toru Takemitsu.

Eine Reihe im Studio produzierter Tonbandstücke spiegelt ihre Suche nach starken und klaren Ausdrucksmitteln. Nach einer Phase intensiver Auseinandersetzung mit elektroakustischer Musik wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder vermehrt dem instrumentalen Komponieren zu. Spezielle Klänge und hohe Expressivität bestimmen ihr Schaffen, ob mit oder ohne Einbezug von Elektronik.
Junghae Lee erhielt Zuwendungen und Kompositionsaufträge verschiedener Institutionen wie der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und dem Schweizer Tonkünstlerverein. Ihre Werke wurden an wichtigen Festivals und Konzertreihen aufgeführt. Das Musikpodium Zürich und die IGNM Basel widmeten ihr Portraitkonzerte (2004/2007). Diverse Preise und Stipendien zeugen von der Aufmerksamkeit, die ihrem Schaffen zuteil wird.

Klaus Huber (*1924)
In Bern geboren, studierte Klaus Huber zunächst Violine bei Stefi Geyer und Komposition bei Willy Burkhard am Konservatorium Zürich. In den Jahren 1955/1956 folgten Studien bei Boris Blacher in Berlin. Nachdem er 1959 beim Weltmusikfest der IGNM in Rom seinen internationalen Durchbruch mit der Kammerkantate «Des Engels Anredung an die Seele» feiern konnte, wurde er 1964 Leiter der Kompositionsklasse an der Musikakademie Basel (bis 1973), anschliessend Leiter der Kompositionsklasse und des Instituts für Neue Musik an der Musikhochschule in Freiburg/Breisgau (bis 1990). Er leitete mehrere Kompositionsseminare der Stiftung Gaudeamus in Bilthoven (Niederlande) und war von 1979 bis 1982 Präsident des Schweizerischen Tonkünstlervereins. Zu seinen Schülern gehören Brian Ferneyhough, Wolfgang Rihm, Younghi Pagh-Paan, Toshio Hosokawa, Michael Jarrell, Claus-Steffen Mahnkopf und weitere heute renommierte Komponistinnen und Komponisten. Seit seiner Eremitierung an der Musikhochschule Freiburg arbeitet er als freier Komponist und Gastprofessor weltweit.
Klaus Huber erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. im Jahr 2009 sowohl den Musikpreis Salzburg als auch den Ernst von Siemens Musikpreis. Er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der Akademie der Künste Berlin, Ehrenmitglied der IGNM sowie Ehrendoktor der Universität Strasbourg und der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Klaus Huber lebt in Bremen und Panicale (Italien).

Younghi Pagh-Paan (*1945)
Ihre Musik wurzelt sowohl in der koreanischen als auch in der westlichen Musiktradition. Younghi Pagh-Paan, in Südkorea geboren, lernte als Kind Klavier spielen und schrieb mit zwölf Jahren ihre ersten Kompositionen. Zunächst ganz auf die westliche Musik ausgerichtet, begann sie 1965 ihr Musikstudium an der Universität in Seoul. Während der politischen Unruhen 1968 besann sie sich auf die eigenen kulturellen Wurzeln - die epischen volkstümlichen Gesänge und die schamanistischen Alltagsrituale, die sie während ihrer Kindheit auf dem Markt ihrer Heimatstadt Cheongju kennen gelernt hatte. 1974 kam sie durch ein DAAD-Stipendium nach Deutschland und wurde an der Musikhochschule Freiburg/Breisgau Schülerin von Klaus Huber und Brian Ferneyhough.
Ihre Werke werden in vielen Konzerten und bei den wichtigsten Festivals Neuer Musik aufgeführt. Zudem erhielt sie für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen. Nach diversen Stipendien sowie Gastprofessuren an den Musikhochschulen in Graz und Karlsruhe wurde Younghi Pagh-Paan an die Hochschule der Künste Bremen berufen. Dort gründete sie das Atelier Neue Musik, das sie bis zu ihrer Emeritierung 2011 leitete. Im Mai 2009 wurde sie zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin gewählt. Sie lebt in Bremen und Panicale (Italien).

Byungdong Paik (*1936)
Byungdong Paik wurde in Tjokbong/Mandschurei geboren, wohin seine Eltern vor den japanischen Besatzern geflüchtet waren. In seinem sechsten Lebensjahr kehrte die Familie nach Korea zurück. Er studierte Komposition an der Seoul National University und später an der Musikhochschule Hannover in Deutschland mit Isang Yun.
Er war einer der repräsentativsten Komponisten seiner Generation in Korea, und gilt als derjenige, der der koreanischen zeitgenössischen Musik neue Horizonte verlieh. Sein Schaffen umfasst mehr als 100 Werke aller Genres, für Soli, Ensembles, Orchester, sowie Opern und Kantaten.
1973 wurde er Professor an der Ewha Frauen-Universität, von 1976 bis Anfang 2000 lehrte er an der Seoul National University. Byungdong Paik erhielt zahlreiche nationale Preise, u.a. den Seouler Kulturpreis (1983), den Korean Music Prize (1995), den Koreanischen Composition Award (1977, 1990), den Music Award des koreanischen Dance Festival (1982) und zuletzt den Daewon Music Award for the Composition Prize (2010).

Denis Schuler (*1970)
Denis Schuler nützt die Einflüsse der traditionellen Musik, der Improvisation und der so genannten «klassischen Musik» der westlichen Welt, um deren Elemente neu zu kombinieren und zu einem ganz persönlichen Ausdruck zu finden. Der gebürtige Genfer studierte Komposition bei Nicolas Bolens, Eric Gaudibert und Michael Jarrell, ab 2005 an der Cité Internationale des Arts in Paris bei Emmanuel Nunes. 2006 schloss er seine Studien mit der Komposition eines Konzerts für Schlagzeugtrio und Orchester ab. Als erster Schweizer erhielt er 2008 in Fribourg einen ersten Preis beim Concours International de Composition de Musiques Sacrées. Im akademischen Jahr 2010/2011 war Denis Schuler zu Gast am Istituto Svizzero di Roma. Er erhielt verschiedene Preise und Kompositionsaufträge. Er komponierte für verschiedene Theater, schrieb Musik für Fernsehdokumentationen und tritt als Schlagzeuger in Bands und experimentellen Formationen auf. Wichtig sind ihm auch seine Tätigkeit als Kurator und die Mitarbeit bei der Erstellung von künstlerischen Programmen für Ensembles und Veranstalter. Auf der Suche nach Konzertinhalten, -orten und -formen bevorzugt er ungewöhnliche Spielstätten und originelle Bühnendispositionen.