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Event

Freitag 16.05.2014 – Samstag 17.05.2014

ensemble für neue musik zürich

Freitag 16. & Samstag 17. Mai 20:00

Schöne Lieder III

Johannes Harneit
Drei Szenen nach Texten von Raoul Schrott 2013 (UA)

Charles Ives/Sebastian Gottschick
A Songbook, Vol. 2

ON THE WAY
Jürg Laederach (Text) Johannes Harneit (Musik) für Ensemble und Männerstimme 2013 (UA)


ensemble für neue musik zürich
Hans-Peter Frehner Flöte
Manfred Spitaler Klarinette
Lorenz Raths Horn (17.5.)
David Acklin Horn (16.5.)
Viktor Müller Klavier
Sebastian Hofmann Schlagzeug
Urs Bumbacher Violine
Nicola Romanò Violoncello
Aleksander Gabrys Kontrabass

Jeannine Hirzel Mezzosopran
Robert Koller Bariton

Sebastian Gottschick Leitung

Die Lieder nach Texten von Raoul Schrott (Korollarien / Über das Erhabene) entstanden für das ensemble für neue musik zürich im Anschluß an unsere gemeinsame Arbeit "Exiles" (nach James Joyce). Die erweiterte Besetzung (Ensemble sowie Horn und Kontrabaß) zielt ins symphonische. Wie immer bei meinen Kompositionen für das Ensemble suchte ich auch hier neue Herausforderungen. Die Texte werden daher nicht nur lyrisch vertont, sondern - durch neue Montage nach Art eines imaginären Libretto - ins dramatische gedeutet. Die Kombination verschiedener Sing- und Sprechstimmen (sowohl Männer- als auch Frauen) erzeugt ein "inneres Theater" - dessen Entwicklung mit der szenischen Ausrichtung des Ensembles korrespondiert. Hinter diesen Ideen steht meine Utopie, daß in der Zukunft dramatische und absolute Musik verschmelzen werden.
Die Gesamtform des Zyklus ist dreiteilig, in Erinnerung an die alte (noch oratorische) A-B-A Form, die ins Große geweitet wird. Die "innere Dramatik" hingegen steigert sich (nach Opernart) fortwährend. Das offene Ende fordert die ZuhörerInnen auf, die erlebten Prozesse selbst weiterzudenken. Seit der "Geschwister Tanner"-Produktion am Schauspielhaus Zürich ist diese erneute Zusammenarbeit mit dem Ensemble und Sebastian Gottschick meine bisher radikalste Bewegung zu einem neuen Theater. Der "Liederabend" wird somit an seine Grenzen gebracht; genau dorthin, wo das Neue stattfindet!
Hamburg 2013
Johannes Harneit