"Save The Moon"

Ausstellung

Donnerstag 30.09.2004 – Freitag 29.10.2004

"Save The Moon"

Mit Arbeiten von: Yael Bartana (NL), Andreas Dobler (Zh), Romeo Grünfelder (D),Pascal Lambert (Zh), Ursula Palla (Zh), Gregor Wyder (Biel), Gianni Motti ( I/CH).

In den letzten Monaten stand der Mars gleichermassen im Zentrum einer wissenschaftlichen Euphorie wie auch in einem allgemeinen grossen öffentlichen Interesse.
Diese Euphorie erinnert an die Anfangszeiten der Weltraumeroberung, Ende der 60-Jahre, als der Mond ganz nahe schien und Wissenschaft sowie Politik eine goldene Zukunft vorraussagten und fantastische Projekte planten. In Kontext dieses Hintergrundes ist die Idee zu dieser Ausstellung entstanden. Der Mond war während Jahrzehnten Symbol und Ikone für allerlei Ansprüche und Utopien. Urtriebe des Menschen haben hier eine Projektionsfläche gefunden.

In den letzten Monaten stand der Mars gleichermassen im Zentrum einer wissenschaftlichen Euphorie wie auch in einem allgemeinen grossen öffentlichen Interesse.
Plötzlich erschien der "rote " Planet in Griffnähe, Bilder und Daten erschienen in der Presse, ein neuer astronomischer wie auch wissenschaftlicher Wettstreit entbrannte.
Diese Euphorie erinnert an die Anfangszeiten der Weltraumeroberung, Ende der 60-Jahre, als der Mond ganz nahe schien und Wissenschaft sowie Politik eine goldene Zukunft vorraussagten und fantastische Projekte planten, von denen jedoch bis zum heutigen Zeitpunkt nur wenige realisiert wurden: Um den Mond ist es still geworden.

Heute steht ein neuer Planet im Fokus, der gleiche Glaube an Technik und Wissenschaft herrscht wieder... ein neuer Wettstreit, eine neue Eroberung. Der Mars wurde zum neuen Ziel und der Mond zur Zwischenstation im Orbit degradiert.

In Kontext dieses Hintergrundes ist die Idee zu dieser Ausstellung entstanden. Der Mond war während Jahrzehnten Symbol und Ikone für allerlei Ansprüche und Utopien. Urtriebe des Menschen haben hier eine Projektionsfläche gefunden.


Yael Bartana aus Israel präsentiert die Videoarbeit "Kings of the Hills", die die Geschichte eines sonderbaren Treffens von Offroad-Fanatikern zeigt. Eroberung und männliche Machtkämpfe stehen im Vordergrund.

Die Arbeit von Romeo Grünfelder zeigt ein Portrait des Astrophysikers Illobrand von Ludwiger, dessen transzendentale Forschung des Weltraums und der Ufos einem im Ungewissen lassen, ob dies eine ernstzunehmende wissenschaftliche Arbeit, ein Hirngespinst oder eine hochkomplexe Angelegenheit ist. Auf einem weiteren Monitor ist ein Interview mit Werner von Braun zu sehen, entstanden 1967, als von Braun Mitglied des Apollo Forschungsteams war.

In diesen Kontext fügt sich auch das Werk von Gianni Motti, die Arbeit "Tranquillity Base" ein. Der in Genf lebende Künstler stellt eine massstabstreue Replik der Mondflagge der Apollo 11 Mission aus. Diese Amerikanische Flagge wurde von Neil Armstrong 1969 auf dem Mond gesetzt, eine höchst symbolische Geste in der äusserst angespannten Atmosphäre des Kalten Krieges. Der Titel der Arbeit ist dem Ort der Mondlandung entlehnt ("Mare Serenitatis"/Tranquillity Sea) .

Gregor Wyder präsentiert einen seiner "prähistorischen" Flugapparate, eine Art Flugseifenkiste, ein Produkt des menschlichen Ikarustriebes, welcher schon die Kleinsten "befällt". Diese Sehnsucht vom Fliegen ist gleichzeitig ein Teil des menschlichen Dranges sich zu messen, "immer höher, immer schneller" .

Ursula Palla präsentiert die interaktive Netzarbeit, "Checking my garden on Mars". Auf einem Bildschirm sieht man neben meteorologischen Daten vom Mars ein Bild einer Topfpalme, die scheinbar aus einer Webcam vom Mars zu stammen scheint. Die Palme auf dem Bildschirm bewegt sich im Wind nach den aktuellen Meteo- & Windangaben vom Mars. Fragen zur Realität und Plausibilität drängen sich auf. Ein steiniger und öder Planet mit einer durchschnittlichen Temperatur von -15°Celsius wird zum Garten. Wie verhält sich die Realität mit dem Drang nach Eroberung und Implantierung menschlichen Wesens auf dem Planet?

Pascal Lampert zeigt drei skulpturale Objekte ("Die Sternenfabrik", "Das Planetensanatorium", "Das Wandertheater"). Es sind Modelle möglicher lunarer Unterhaltungsmaschinen - die Weltraum-Forschung als Suche nach neuen Betätigungsfeldern und Rummelplätzen, nach starken Erlebnissen. Die Unterhaltungsindustrie zeigt sich als Triebfeder für die Eroberung fremder und unbekannter Orte - nach dem "Spiegelpalast" und "Spukschloss" der Sprung ins All.

Andreas Dobler präsentiert seine poetischen Mondlandschaften und Tuschzeichnungen, die an die Zeit errinern, als der Mond noch der unbekannte und fantastische Planet war - ein Ort der Sehnsüchte und der Romantik - Bilder aus dem neuen Land.