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Ausstellung

Donnerstag 13.02.2020 – Mittwoch 11.03.2020

Afrikanischer Buntbarsch #3, Soundscape Texas

Afrikanischer Buntbarsch #3, Soundscape Texas

Hannes Rickli mit Valentina Vuksic, Birk Weiberg, Christoph Stähli

Vernissage: 13. Februar 2020, 18:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 14. Februar - 11. März 2020
Öffnungszeiten: Mi-Sa, 14:00 - 18:00 Uhr (oder nach Vereinbarung: barbara.preisig@zhdk.ch)

Die Veranstaltung findet zusammen mit der Tagung «Datennaturen» und dem Konzert «Sonic Ecologies» im Rahmen des Forschungsprojekts «Computersignale» von Hannes Rickli statt und ist unterstützt von: Schweizerischer Nationalfonds SNF, Zürcher Hochschule der Künste und Institute for Contemporary Art Research ZHdK.

Flyer zum Download 

Afrikanischer Buntbarsch #3, Soundscape Texas

Die digitale Transformation verändert die Produktion und Repräsentation von Wissen ebenso nachhaltig, wie die wissenschaftlichen Arbeitspraktiken selbst. Für die Erstellung, Speicherung und Verarbeitung der dabei anfallenden «immateriellen» Datenmengen, werden Apparate und Infrastrukturen benötigt, die nicht weniger physisch und materiell sind, als die Untersuchungsgegenstände. 

Der Künstler Hannes Rickli folgte zusammen mit Valentina Vuksic und Birk Weiberg im Forschungsprojekt «Computersignale» dem Lebenszyklus von wissenschaftlichen Daten in einem Labor für Evolutionsbiologie in Austin, Texas. Ausgehend von Forschungen zum afrikanischen Buntbarsch, zeichnete das Team am 21. August 2014 während 24 Stunden die Daten- und Energieströme an acht Orten des Forschungsprozesses synchron auf. Die so entstandenen Aufnahmen – fotografisch, akustisch, elektromagnetisch und über Kontaktsensoren – wurden in einem «Klangpanorama» verdichtet, welches sinnlich erfahrbar macht, wie DNA-Scanner, Kühlaggregate und Supercomputer Energie in digitale Daten umsetzen. Erkennbar wird in der Installation ein Netzwerk der digitalen Forschungsinfrastruktur. Es führt von den Laboreinrichtungen auf dem Uni-Campus in Austin zu vergessenen Orten; etwa zum Tanganjikasee in Zentralafrika, dem Herkunftsort des Fisches, oder zu den universitätseigenen Erdölfeldern, wo die Rohstoffe für den Betrieb und die Kühlung der Datenprozesse gefördert werden. Die Installation macht deutlich, wie die digitale Datenarbeit im biologischen dry lab von Rechenzentren, Kraftwerken und fossilen Energiequellen durchdrungen ist und eröffnet dadurch Fragen, die gesellschaftlich zu verhandeln zunehmend relevant werden.

Im Rahmen der öffentlichen internationalen Tagung «Datennaturen» diskutieren am 6. und 7. März im Kunstraum Walcheturm Biologen, Wissenschafts- und Medienforschende sowie Kunstschaffende zusammen mit dem Publikum über ästhetische, ökologische und wissenschaftstheoretische Aspekte zeitgenössischer digitaler Forschung. (Barbara Preisig)

Bild: Supercomputer Stampede, Pickle Campus, UT at Austin, © Birk Weiberg, Hannes Rickli
www.computersignale.zhdk.ch
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