Konzert

Donnerstag 27.03.2025   20:00

Soyuz21 - Sam_Hayden

soyuz21 - contemporary music ensemble zürich

Sascha Armbruster, Saxophon

Mats Scheidegger, E-Gitarre

Philipp Meier, Keyboard

João Pacheco, Schlagzeug
Isaï Angst, Klangregie

 

Programm:
Sam Hayden - sub/divide (unter/teilen) (2024/25, UA)
Kompositionsauftrag von soyuz21

 


Eintritt: CHF 30.- / 15.- 
Tickets reservieren per Mail mit Datum, Name und Anzahl Tickets an reservation@walcheturm.ch
Türöffnung und Abendkasse ab 30 Min. vor Veranstaltungsbeginn, reservierte Tickets bitte spätestens 15 Min. vor Veranstaltungsbeginn abholen. Nur Barzahlung möglich.

Das Ensemble soyuz21 hat dem englischen Komponisten Sam Hayden einen Kompositionsauftrag für ein 60minütiges Werk erteilt. Sam Hayden schreibt eine hochkomplexe und äusserst kraftvolle Musik. Über seine neue Komposition schreibt er folgenden Text: 

«Diese gross angelegte Komposition setzt den Trend meiner jüngsten Arbeiten fort, in denen ich 'spektrale' Konzepte mit formalisierten algorithmischen Kompositionsansätzen kombiniere. Ich habe OpenMusic von IRCAM verwendet, um die mikrotonalen Tonhöhenstrukturen im Hintergrund zu generieren (durch Analyse und Modifizierung der Multiphonics des Sopransaxophons) sowie die metrischen Partitionen und komplexen rhythmischen Unterteilungen zu erstellen. Die computergenerierten Aspekte des Stücks sind jedoch nur Ausgangspunkte oder „gefundene Objekte“ („objet trouvé“), die in den späteren, intuitiveren Phasen des Kompositionsprozesses überschrieben werden. 

Die Beziehung zwischen den Instrumenten weist unweigerlich auf Prog-Rock- und Free-Jazz-Traditionen hin, aber es gibt ebenso viele Einflüsse aus der europäischen Avantgarde-Musik, die eine hybride und mehrdeutige klangliche Identität schaffen. Das Saxophon hat eine solistische Rolle, bei der komplexes gestisches Material mit Mehrklängen kombiniert wird. Die 8-saitige Gitarre fungiert sowohl als Bass (mit den beiden „zusätzlichen“ tiefen Saiten, die in Fis und B gestimmt sind) als auch als Soloinstrument und sorgt durch den Einsatz von Obertönen für Klangfarben. Das Schlagzeug unterstreicht die unregelmäßigen metrischen Strukturen und polyrhythmischen Unterteilungen, und das Keyboard fungiert als eine Art instrumentaler „Klebstoff“, der die ungewöhnlichen Tonhöhenfelder mit seiner Viertelton-Stimmung artikuliert. Hinzu kommt die elektronische Live-Bearbeitung mit Ringmodulation und Faltungseffekten, um die verschiedenen Instrumentalklänge zu färben. 

Die Komposition hat eine modulare Struktur, die aus vielen, relativ kurzen Abschnitten besteht, in denen ähnliche Musik gedehnt und gestaucht, neu geordnet und wiederverwendet wird, erkennbar und doch immer wieder anders, wobei jede verfügbare Kombination des Ensembles vom Solo bis zum Tutti verwendet wird. Das Stück oszilliert zwischen dichten, energiegeladenen polyphonen Texturen und Momenten relativer Klarheit und Stille in einer paradoxen Form, die sowohl zyklisch als auch ohne Wiederholungen ist.»