Event
Mittwoch 08.05.2013
ONEONETWO / Edu Haubensak
ONEONETWO
Konzert mit Musik von Edu Haubensak
Simone Keller, Klavier
Martin Lorenz, Schlagzeug
Programm:
Edu Haubensak Three Timpani (2011) für Schlagzeug Solo
Edu Haubensak Halo (2001) für Klavier in Skordatur Solo
Edu Haubensak Oneonetwo (2012) für Klavier in Skordatur und Schlagzeug
Das Konzert-Projekt oneonetwo ist dreiteilig. Der Schlagzeuger Martin Lorenz spielt zu Beginn des Konzertes die zehnteilige Komposition Three Timpani (2010). Das Werk für drei Pauken, Xylophon, verändert gestimmte Alustäbe, kleine Eisenblöcke und zwei Gueros dauert etwa dreiviertel Stunden. Die gleitenden Ton höhen und die unterschiedlichen Schlagfelder auf den Pedalpauken zeigen ein weites Spektrum von Klängen, die sich wie Linien oder Bündel tonräumlich kreuzen, überlagern, verdecken oder erneuern im akustischen Raum. Einige Partien sind konzeptionell angelegt und werden als klare Prozesse durchgeführt, andere wiederum untersuchen polymetrische Strukturen an den drei Pauken. Dieser Paukenkosmos wird immer wieder unterbrochen durch Intermezzi der geriebenen und geschlagenen Gueros.
Aus dem Zyklus «Grosse Stimmung» spielt Simone Keller nach der Pause die Komposition Halo (2001) für Klavier solo. Die chorisch veränderten Saiten erneuern den Klavierklang zu clusterartigen Gebilden und vormals klar gezeichnete Melodien werden räumlich fassbar. Geballte Klänge wechseln ab mit weichen, mäandern durch die Zeit in einer in space notation geschriebenen Partitur. Die Komposition erkundet in dieser lV. Stimmung erneut das mehrdimensionale eines Klanges und ist ein weiterer Versuch, das Klavier als ein anderes Instrument erscheinen zu lassen als wir es gewohnt sind.
Das ganze bereits gehörte Instrumentarium als Duo zusammenzuführen ist nun besonders interessant: Die Pauken mit dem mehrdimensionalen Klang, das Xylophon mit den klaren Konturen, die Alustäbe in veränderten Stimmungen, die reibenden Gueros und die hohen Eisenstücke werden dem Klavier in Skordatur gegenübergestellt. Diese Mischung ist delikat und wuchtig zugleich. Die chorisch gespreizten Töne des Klaviers sind den Pauken klanglich ebenbürtig und die hellen Farben des Xylophons und den Alustäben werden zarte Klangverbindungen zulassen.